Herwart von der Decken-Schau

Donna Bella, Zambia und Ballerina heißen die Siegerinnen in Verden.

Einer der Höhepunkte des Jahres ist die Herwart von der Decken-Schau. In der ersten Augustwoche trafen sich 40 Dressur- und 18 Springstuten, um ihre Besten zur küren. Den Auftakt machte das Freispringen, das witterungsbedingt in der Niedersachsenhalle und nicht unter freiem Himmel aufgebaut wurde. Nach Freispringen und Dreiecksbahn stand fest: Hann.Pr.A. Donna Bella v. Don VHP Z/Cascadello (Z. u. Bes.: Stefan Aust, Armstorf) ist Hannovers neue First Lady der Springstuten. Modern und kraftvoll am Sprung, dazu mit überragendem Typ ausgestattet – so präsentierte sich die Fuchsstute aus sporterfolgreichem Mutterstamm den Richtern Paul Mais sowie Hergen Forkert und Zuchtleiter Ulrich Hahne. Der Vater Don VHP war mit Harrie Smolders 2017 Vize-Europameister, die Mutter Flair Welcome ist zurzeit mit Tim-Uwe Hoffmann im 1,45 Meter-Parcours siegreich. Dazu stehen mit Cera und Fein Cera weitere internationale Spitzenspringstute im Pedigree von Hann.Pr.A. Donna Bella.

Den Reservesieg holte sich Hann.Pr.A./Vet+ Emmy Joe vom Claashof v. Emerald van het Ruytershof/Landjonker (Z. u. Ausst.: Dr. Stephan Hinrichs, Welle), die den Typ des modernen Sportpferdes verkörperte. Die athletische Braune hatte bereits beim Freispringwettbewerb des Programms Hannoveraner Springpferdezucht in Verden als Zweite ihrer Abteilung überzeugt und bei der Stutenprüfung eine glatte 10 für ihr Vermögen kassiert. Beide Stuten gehörten zur zweiten Abteilung. Der Ia-Preis der ersten Abteilung ging an Hann.Pr.A. Deja Vu v. Diaron/Quintender. Für den Züchter Enrico Messelis, Kefferhausen, wäre ein Sieg tatsächlich ein Deja Vu gewesen: Er hat mit Hann.Pr.St. Dinara v. Diacontinus/Quintender 2017 und mit deren Tochter Hann.Pr.A. Olympia v. Ogano im vergangenen Jahr bereits die Siegerstute gestellt. „In Hannover gab es schon immer die schönsten Typen“, lobte der belgische Hengsthalter Paul Mais. „Jetzt kommt immer mehr Vermögen hinzu.“ Bei den 18 Springstuten wurde auch die beste Halbblutstute ausgezeichnet: Hann.Pr.A. Zambia v. Zinedream/Ransom O’War xx. Züchterin Ina von Estorff, Rosche, war bei der Siegerehrung überwältigt. Vor zwei Jahren war ihr bei der Premiere in Mechtersen mit Clou v. Chico’s Boy, Zambias Halbbruder, der Sieg im Hannoveraner Championat der vierjährigen Geländepferde gelungen.

 

„Great finish“, urteilte Katy Holder-Vale nach der Präsentation der 40 Dressurstuten auf der Dreiecksbahn. Die Vorsitzende der British Hanoverian Horse Society richtete gemeinsam mit Matthias Klatt und Ulrich Hahne die überaus bewegungsstarken Dreijährigen. Kaum hatte sie die Bahn als erste Teilnehmerin betreten, schon flogen ihr die Herzen zu: Hann.Pr.A. Ballerina v. Bon Courage/Destano (Z.: Hof Schepergerdes, Meppen, Ausst.: Christa Zumbeel-Dust, Bawinkel) begeisterte mit ihrem Auftritt und wurde als Siegerstute Dressur gefeiert. Vor einem Jahr wurde ihr Halbbruder Big Ben v. Bonds in Verden gekört. Ihr kaum nach stand Hann.Pr.A. Summersby v. Sandro Hit/Donnerhall (Z. u. Ausst.: Gestüt W.M., Visselhövede), die sich den Titel der Reserve-Siegerin holte. Sie kommt aus sportlichem Hause, ihre Großmutter Real Gold ist Mutter von Duke of Britain FRH, der mit Frederic Wandres bei den Europameisterschaften in Herning Team-Bronze gewann. Insgesamt präsentierten sich sieben Stuten auf dem glanzvollen Schlussring: Die Ia-Stuten plus die Ib-Stuten des ersten und vierten Ringes, die durch ihre überragende Qualität überzeugten. Mit Hann.Pr.A. Bonjour Madame hatte es eine weitere hochkarätige Bon Coeur-Tochter in das Finale geschafft. Friedo Dodenhoff, Horstedt, hatte sie aus einer Dancier-Mutter gezogen. Sie war als Schausiegerin von Tarmstedt nach Verden gekommen. Rudolf Schepergerdes wird den Tag so schnell nicht vergessen. Er war nicht nur Züchter der Siegerstute, sondern gehörte auch mit seiner Escamillo/Conen-Tochter Hann.Pr.A. Escona zu den Besten. Es ist über 30 Jahre her, dass er als Vorführer mit Esconas Ur-Ur-Großmutter St.Pr.St. Gazelle bis hin zu DLG- und Bundessstutenschauen alles gewann, was es zu gewinnen gab. Seit dem Tod des Züchters Klaus Meyer führt Rudolf Schepergerdes die Zucht mit Hann.Pr.St. Classic Gazelle weiter.

In der dritten Abteilung marschierte Hann.Pr.A. Flower v. Fürst Toto/Dancier (Z.: Manfred Kregel, Laatzen, Ausst.: Thomas Berger, Hambühren) an der Spitze. Bei der Siegerstute von Adelheidsdorf prangt neben einer 9,5 für Trab und Galopp eine glatte 10 für die Rittigkeit vergeben durch den Fremdreiter im Prüfungszeugnis. Die Qualität des vierten Ringes war so überragend, dass gleich zwei Stuten auf den Endring kamen: Hann.Pr.A. Summersby v. Sandro Hit/Sir Donnerhall (Z. u. Ausst.: Gestüt W.M., Visselhövede) und Hann.Pr.A. So Bella v. So Unique/Belissimo M (Z. u. Ausst.: Kerstin Klose, Alfhausen), deren Mutter bereits den Hannoveraner Reitpferdechampion von 2022, San to Alati v. Secret, gebracht hat. Vertreterin des fünften Ringes war die Valverde/Laurentio-Tochter Hann.Pr.A. Versailles. Ihr Züchter Johannes Westendarp, Wallenhorst, hatte im vergangenen Jahr die Siegerstute in Verden gestellt, Hann.Pr.A. Exclusive v. Escamillo/Fidertanz.

In der For Pleasure-Arena wurde außerdem die beste Stutenfamilie der zurückliegenden Schausaison ausgezeichnet. Der Friedrich Jahncke-Preis ging an Hann.Pr.St. Chayenne v. Christ/Raphael (Z.: Marefield Meadows, Blender) und ihre beiden Töchter Hann.Pr.A. Doortje v. D’Egalite und einer Zweijährigen v. Jovian. Die Zuchtgemeinschaft Lange aus Albstedt hatte diese überragende Familie aus dem Stamm der Schwanjungfrau in Elmlohe vorgestellt.

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