Foto: Sophie Junghans

Triple für Lorelei in Tiddische

Die vierjährige Hann.Pr.A. Lorelai von Le Vivaldi/Desperados (Züchter und Besitzer ZG Schulze und Fricke, Tiddische) konnte zum dritten Mal in Folge den Gesamtsieg der Stutenschau in Tiddische davontragen. Dabei hat sich die charmante und korrekt konstruierte Rappstute, die sich leichtfüßig und elastisch zu bewegen weiß, von Jahr zu Jahr positiv weiterentwickelt. Wenn eine Stute zwei-, drei- und vierjährig als Gesamtsiegerin herausgestellt werden kann und sich einst gegen die älteren und aktuell gegen die jüngeren Stuten behaupten konnte, dann ist das sicher etwas Besonderes. Darüber hinaus wurde Lorelai durch die Vergabe der neuen Exterieurprämie (Ext.+) zusätzlich hervorgehoben. Hinsichtlich der Konstruktion, insbesondere der Rückenformation und des Fundaments, ließ die Halbschwester des für Frankreich in internationalen Dressurprüfungen erfolgreichen Friedrich Schiller von Finest keine Wünsche offen. Würde es eine Interieur-Prämie geben, Lorelai hätte sie an diesem Tage sicherlich ebenfalls erhalten. Sie wirkte in jeder Phase der Präsentation überlegen und zufrieden mit ihrem Umfeld.

Mit der Exterieur-Prämie konnte zudem eine weitere Stute ausgezeichnet werden. Die dreijährige Florys Dream von Floriscount/Vainquer (Züchterin und Besitzerin Marina-Mara Tranins, Wahrenholz). Diese Stute überzeugte ebenfalls neben ihren energisch vorgetragenen Bewegungen im Trab und Schritt durch eine stabile und harmonische Konstruktion. In dieser Kombination stehen ihr für die Zukunft alle Wege offen. Florys Dream darf damit für sich in Anspruch nehmen, die erste Stute zu sein, die mit der Exterieur-Prämie ausgezeichnet wurde.

Auf ihrem Ring musste sie sich dennoch der sehr bedeutenden und in den Trabbewegungen an diesem Tage unschlagbaren Vollschwester des Celler Landbeschälers Barbarossa geschlagen geben. Bonida von Bonds/For Romance (Züchterin und Besitzerin Friederike Pelzer, Steinhorst) reiste als Vorjahressiegerin der Stutenschau in Wittingen nach Tiddische. Die Schau in Wittingen musste aufgrund zu weniger Anmeldungen in diesem Jahr leider ausfallen. Die Schau-interessierten Züchter nutzten das Angebot des PZV Ahnsen an deren Schau teilzunehmen.

Weitere Klassensiegrinnen der Dressurstuten waren die sehr typvolle Fantasie von Floriscount/Desperados (Züchter ZG Pudenz & Frühling, Großefehn und Besitzer Henning Schulze, Tiddische), eine Vollschwester des im Landgestüt Marbach zum Einsatz gekommenem Florent Blue Hors, sowie die großlinige und sich vor allem im Schritt räumend bewegende Mayla von Morricone/Scuderia (Züchter und Besitzer Reinhold Koch, Scharnebeck). Zweijährige Dressurstuten wurden nicht vorgestellt.

Der Schau der Dressurstuten in Tiddische war das Freispringen und das Richten der Springstuten in Tülau vorangestellt. Acht der insgesamt 29 vorgestellten Stuten wurden hier präsentiert. Als beste Springstute wurde die vierjährige Samanta von Stanley/Escudo I (Züchter und Besitzer Henning Schulze, Tiddische) herausgestellt. Die Halbschwester des von Lucas Deryckere bis zur Klasse S erfolgreich gerittenen Peryno von Perigueux führt aktuell bereits ein Fohlen bei Fuß und überzeugte beim Freispringen mit guter Elastizität und schnellen Reflexen.

Bei den dreijährigen Stuten stand die durch ein ausgeglichenes Interieur überzeugende Heureka von High Level/Diacontinus (Züchterin Ilse-Dorothee Hagemann, Parsau und Besitzerin Henriette Hagemann, Obernholz) an der Spitze. Diese zeigte zudem Vermögen und Cleverness am Sprung. Eine zweijährige, gut modellierte Stute von Diro/Ludwigs As (Züchter und Besitzer Hartmut Knop, Müden) wurde ebenfalls mit einem 1a Preis ausgezeichnet. In der Summe wurden so 16 1a-Preise vergeben.

Das Schaukonzept des Pferdezuchtvereins Ahnsen scheint aufzugehen. Die Verantwortlichen arbeiten von Jahr zu Jahr an Verbesserungen. Die Platzverhältnisse für die Dressurstuten wurden optimiert und bereits 2023 durch eine Padockmatte zur Beurteilung des Fundamentes erweitert. Dadurch, dass in diesem Jahr die Springstuten in Tülau gezeigt wurden, konnten die Bedingungen für das Freispringen verbessert werden und dadurch, dass die größeren Züchter des Pferdezuchtvereins bereit sind die Schau mit Engagement und Stuten maßgeblich zu unterstützen, erhalten alle anderen Züchter des Vereins die Möglichkeit ihre Stuten regional zu präsentieren. Wenn von 30 gemeldeten Stuten 29 aufgetrieben werden spricht das dafür, dass die Züchter mit Vehemenz hinter ihrer Stutenschau stehen.

Von Ulrich Hahne